Kontaktanzeigen in Zeitungen

„Ein Herr von etwa 30 Jahren mit ansehnlichem Besitz sucht eine junge Damen mit einem Vermögen von ca. 3000 Pfund“ – So lautete die erste bekannte Kontaktanzeige, die 1695 in der englischen Zeitung: „Sammlung für den Fortschritt in Landwirtschaft und Handel“ veröffentlicht wurde. Nicht nur inhaltlich erscheint eine solche Anzeige deutlich überholt. Auch die Tatsache, sich in einer Zeitung oder einer Zeitschrift mit seinem Wunsch nach einer Partnerschaft an die Öffentlichkeit zu wenden, kommt einem im Zeitalter des Internets mit seinen 1000en Kontakt- und Singlebörsen dann doch ziemlich altmodisch vor. Es erstaunt, dass gerade diese Art der Partnersuche im Vergleich mit Online-Singlebörsen ganz entscheidende Vorteile bietet.

Auch wenn das Internet heutzutage für jede Lebenssituation, so auch für den Single auf Partnersuche, ein vielfältiges Angebot bereithält, so sind noch lange nicht alle Menschen mit der Bedienung eines Computers und des Internets vertraut. Gerade Menschen in der zweiten Lebenshälfte hatten oft weder beruflich, noch privat den Zugang oder auch nur das Interesse an der Nutzung eines Computers. Gerade in dieser Altersklasse gibt es viele Alleinstehende, verwitwet und geschieden. Für diese Zielgruppe ist eine Anzeige in der Zeitung ideal. Das Journal „Medien- und Kommunikationswissenschaft“ veröffentlichte kürzlich eine Studie, nach der gerade die Zeitungsleser, die älter als 45 Jahre sind, ihrer Zeitung treu bleiben und nicht die Nutzung von Online-Angeboten vorziehen. Desweiteren sind laut einer Studie der Universität Bamberg zwei Drittel der Partnersuchenden in Online-Singlebörsen Anfang 30 sind, so dass die Zielgruppe der über 40 Jährigen überwiegend nicht vertreten ist.

Klassische Kontaktanzeige
Ein weiterer Punkt, der für die klassische Kontaktanzeige spricht, ist der Kostenfaktor. Eine Online Singlebörse verlangt in den allermeisten Fällen eine kostenpflichtige Mitgliedschaft. Die Beiträge belaufen sich bei seriösen Anbietern auf 5 € bis 40 € monatlich. Auch wenn man schon mit einer kostenfreien Basismitgliedschaft in der Datenbank nach interessanten Kontakten stöbern und sich ein eigenes Profil anlegen kann, so ist spätestens zur Kontaktaufnahme mit einem potentiellen Partner eine kostenpflichtige Mitgliedschaft erforderlich. Hier ist es nicht immer ganz einfach, in keine Kostenfalle zu tappen. Es tummeln sich viele unseriöse Kontaktbörsen im Internet, in denen teilweise horrende Gebühren für den Chat mit anderen Teilnehmern entstehen, teilweise beschäftigen sie gar Animateure, die einen kontaktieren und zu Antworten auffordern, die dann kostenpflichtig sind. Beträge um die 2 € pro Nachricht sind hier keine Seltenheit.

Während bei einer Zeitungsannonce in aller Regel der Kontakt über eine Chiffrenummer aufgebaut wird und man somit sehr anonym auftritt, besteht bei Online Singlebörsen die große Gefahr, dass man durch die Veröffentlichung privater Daten wie Wohnort und Hobbies oder durch das Einstellen eines Fotos zu viel von sich preisgibt. Leicht kann man so von unerwünschten Personen erkannt und ausfindig gemacht zu werden, die so wichtige Anonymität geht verloren.

Kontaktanzeigen – ein Erfolgsgarant?
Einer der wichtigsten Faktoren, die für eine Kontaktanzeige in der Zeitung sprechen, ist die Erfolgsaussicht. Eine von der Zeitschrift Readers Digest beauftragte Studie, durchgeführt durch das Institut Emnid im Jahre 2003 zeigt, dass rund 50% der Bevölkerung regelmäßig Kontaktanzeigen liest. 74% der Inserenten und Beantworter einer Kontaktanzeige verabreden sich nach der Kontaktherstellung mit dem oder der Unbekannten. Nach immerhin 42% dieser Treffen entsteht laut der Umfrage eine dauerhafte Beziehung.

Zusammenfassend kann man sagen, dass eine Kontaktanzeige gegenüber den Online-Singlebörsen sich in erster Linie für über 40 Jährige eignet, sie ist günstig, sicher und in vielen Fällen erfolgreich.